Sarus Masterclass: Naßfutter, BARF & Trockenfutter im ultimativen Biologie-Check

Heute früh, noch bevor die Sonne richtig durch das Küchenfenster kroch, stellte mein Mensch mir eine Schüssel hin.

Es roch… naja… nach „billige Werbeversprechen“. Ich schnupperte kurz, schaute hoch – unser Blick traf sich – und ich drehte mich weg. Ich schiebe kein minderwertiges Zeug hinter die Zähne.

Und genau dieser Moment ist der Grund, warum du diesen Artikel jetzt liest. Denn du hast diese Situation garantiert auch schon gehabt: Du willst alles richtig machen – aber du fühlst dich im Futterregal wie jemand im Casino, der nicht einmal die Regeln kennt. Und genau HIER beginnt die Wahrheit über Katzenfutter.


Hinweis: Alles, was Du hier liest, soll Dir Orientierung und verständliche Hintergrundinfos geben. Es ersetzt jedoch niemals den Besuch bei einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker. Ich kann und darf keine Diagnose stellen und auch keine Behandlung empfehlen. Wenn Deine Katze krank wirkt, Schmerzen hat oder Du unsicher bist, wende Dich bitte immer an einen Tierarzt – das ist der sicherste Weg für Dein Tier.


Der Tiger in mir – Wir sind Jäger, keine Körnerfresser

Hallo, du! Ich bin Saru, und wenn es um Essen geht, bin ich nicht irgendein Kater – ich bin der Ernährungsphilosoph hier im Haus. Mein Bruder und ich sowie Raya haben viel probiert, aber ich kann dir eines sagen: Ich bin pingelig. Und das ist gut so!

Du stehst im Supermarkt vor dem riesigen Regal mit Katzenfutter. Buntes Design, tolle Namen, Werbeversprechen, die uns ein langes, glückliches Katzenleben versprechen. Und du denkst dir: „Herrje, was kaufe ich denn jetzt, damit ich es nicht falsch mache?“ Dieses Gefühl der Überforderung und die Sorge, die Gesundheit deines Lieblings zu gefährden, kenne ich.

Die meisten Menschen machen einen riesigen Fehler: Sie sehen uns als kleine, pflegeleichte Hunde oder gar als „Allesfresser“. Wir sind keine kleinen Hunde, sondern Jäger. Wir sind obligate Karnivoren, genetisch gesehen kleine Tiger. Unser Körper ist darauf ausgelegt, Fleisch zu verdauen – nicht Mais, nicht Soja, und schon gar keinen Zucker. Wenn du uns Trockenfutter mit Getreide servierst, ist das so, als würde man dir jeden Tag einen Berg nährstoffarmer Beilage auf den Tisch stellen.

Mein Versprechen an dich: Ich führe dich durch den Futter-Dschungel! Ich zeige dir, wie du die Etiketten wie ein Detektiv liest und worauf es wirklich ankommt, damit du deinem Stubentiger ein gesundes, langes Leben ermöglichst. Am Ende weißt du genau, welche Fütterungsart die beste ist und wie du sie erkennst. Bleib dran, denn das ist das Fundament für unsere gesamte Gesundheit.


Die Gesetze des Katzenkörpers: Was muß unser Futter leisten?

Fleisch ist King! — Der biologische Imperativ

Unser Verdauungstrakt ist kurz und kräftig — er ist optimiert für die Verwertung von Protein und Fett aus tierischen Quellen. Kohlenhydrate (Getreide, Kartoffeln) können wir nur schlecht verwerten. Wir brauchen tierisches Protein, das alle lebensnotwendigen Aminosäuren liefert.

  • Anforderung: Hochwertiges Naßfutter sollte mindestens 80% Fleischanteil aufweisen.

Blick auf die Dose: Achte auf eine klare Deklaration! „Frisches Hühnerfleisch“ oder „Lachs“ ist Gold wert. „Tierische Nebenerzeugnisse“ ist oft ein Sammelbegriff für minderwertige Reste. Aber Vorsicht: Innereien wie Herz, Leber und Lunge sind wichtige Nährstofflieferanten und sollten im Futter enthalten sein — sie sind Teil des natürlichen Beutetiers. Eine gute Dose deklariert diese klar. Eine schlechte versteckt sie hinter schwammigen Begriffen.


Lebenselixier Taurin

Du hast bestimmt schon von Taurin gehört. Das ist unser Motor. Hunde können es selbst herstellen, wir Katzen nicht. Es muß täglich über das Futter aufgenommen werden.

  • Warum ist Taurin so wichtig? Es ist lebenswichtig für die Herzfunktion und unsere Augen. Ein Taurinmangel führt zu Herzproblemen (dilatative Kardiomyopathie) und zur Erblindung.
  • Hochwertiges Futter hat genügend Taurin. Bei selbstgekochtem Futter oder BARF mußt du es unbedingt ergänzen!

Das absolute Tabu: Zucker, Getreide und Füllstoffe

Hier muß ich Tacheles reden. Warum sind Zucker (oft als Karamell oder Melasse getarnt) und Getreide (Mais, Weizen, Soja) so schlecht für uns?

  • Zucker: Er macht unser Futter süchtiger (damit wir es fressen) und dient als Farbstoff. Er ist die direkte Ursache für Übergewicht und kann zu Diabetes führen. Ein absolutes No-Go!
  • Getreide/Pflanzliche Proteine: Sie sind billige Füllstoffe. Sie machen satt, aber liefern kaum wertvolle Nährstoffe. Langfristig können sie unsere Nieren und die Bauchspeicheldrüse belasten, weil sie einfach nicht für die Verdauung dieser Stoffe optimiert sind.

🚫 MERKE: Steht Zucker, Getreide (Mais, Weizen, Reis) oder pflanzliches Protein auf der Liste, laß die Dose stehen! Deine Katze dankt es dir.


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Naßfutter: Der Königsweg für Nieren und Gesundheit

Das ist die Krönung der Katzenernährung. Hier werden die meisten Gesundheitsprobleme im Alter verhindert.

Feuchtigkeit ist Gold: Die Nieren-Prävention

Hier kommt der wichtigste Punkt: Wir Katzen trinken von Natur aus viel zu wenig!

Warum? Wir stammen von der afrikanischen Wildkatze ab. In der Wüste wird die gesamte Feuchtigkeit über die Beutetiere aufgenommen. Eine Maus besteht zu ca. 80% aus Wasser. Die Natur hat uns einen schwachen Durstmechanismus mitgegeben.

Wenn wir nur Trockenfutter bekommen, müssen wir die fehlende Feuchtigkeit aktiv trinken, um die Nieren zu spülen. Das schaffen wir meistens nicht. Die Nieren arbeiten konstant am Limit. Über Jahre kann das zu chronischer Niereninsuffizienz führen — unser häufigstes Altersleiden.

Naßfutter ist die beste Nieren-Prävention! Es liefert die notwendige Feuchtigkeit (ca. 60–80%) quasi nebenbei.

  • Zum Thema Milch: Die einzige Flüssigkeit, die wir Katzen brauchen, ist Wasser. Normale Milch ist generell nicht gut für uns, da wir Laktose nicht vertragen (Durchfall). Auch überteuerte Katzenmilch ist meist überflüssig und liefert unnötige Kalorien — wenn überhaupt, nur als seltenes Leckerchen. Reines, frisches Wasser ist das einzig richtige Getränk.
  • Tip: Um uns zum Trinken zu motivieren, stell uns am besten einen Trinkbrunnen auf! Fließendes Wasser ist viel spannender als abgestandenes im Napf. Ich empfehle den Trinkbrunnen*. Er hat einen Filter und sorgt immer für frisches, kühles Wasser. Außerdem kann er komplett im Geschirrspüler gereinigt werden (außer die Pumpe natürlich).

Qualitätsmerkmale von Naßfutter

Die Auswahl ist riesig, aber die Merkmale für Qualität sind einfach:

  • Klare Deklaration.
  • Hoher Fleischanteil (min. 80%).
  • Kein Zucker, kein Getreide.

Du hast eine Marke gefunden, die gut aussieht, aber dein Kater rümpft die Nase? Das ist normal! Katzen sind Gewohnheitstiere. Du mußt verschiedene Sorten ausprobieren. Ich persönlich bin Fan von Marken wie Catz Finefood und Mjamjam, die diese Kriterien oft erfüllen. Mjamjam Probierpaket* ist ein guter Start, um zu sehen, was dein Tiger mag.

Serviertipps vom Gourmet Saru: Naßfutter sollte Zimmertemperatur haben (eine Maus ist ja auch nicht eiskalt!) und in kleinen Portionen, oft über den Tag verteilt, gefüttert werden. Wir Jäger sind es gewohnt, kleine Mahlzeiten zu uns zu nehmen.


Trockenfutter: Chips-Tüte oder Zahnbürste? Der große Mythos

Kommen wir zum Feind der Nieren: dem Trockenfutter.

Der Feuchtigkeits-Schock und das Nieren-Risiko

Trockenfutter enthält nur 5–10% Feuchtigkeit. Um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, müßten wir viermal so viel trinken, wie wenn wir Naßfutter essen. Das schafft kaum eine Katze. Ich wiederhole: Trockenfutter kann zu ernsten Problemen mit den Nieren führen.

Sarus knallharter Tipp: Trockenfutter ist keine Hauptnahrung. Verwende es als Belohnung oder im Fummelbrett zur Beschäftigung. Das AFFILIATE-PLATZHALTER: Fummelbrett Y ist eine tolle Möglichkeit, um uns geistig zu fordern und den Jagdinstinkt zu befriedigen.


Der Zahn-Mythos entlarvt

Der größte Mythos ist, Trockenfutter würde die Zähne reinigen. Das ist, als würdest du deine Zähne mit Chips putzen. Die kleinen, harten Bröckchen werden sofort zerkaut oder geschluckt und bieten keine wirkliche Reibung, um Plaque zu entfernen.

Für gesunde Zähne brauchst du:

  • Rohe, fleischige Knochen (wenn du dich mit BARF auskennst).
  • Die tägliche Zahnbürste! Mein Bruder Loki hat dazu einen eigenen Artikel geschrieben. Es ist mühsam, aber es muß sein.

BARF: Die rohe Wahrheit über die Königsdisziplin

Was BARF wirklich bedeutet

BARF (Biologisch Artgerechte Rohfütterung) ist der Versuch, das natürliche Beutetier (Maus, Vogel) nachzuahmen. Die Idee ist wunderbar: alles roh, frisch, ohne Zusätze. Theoretisch die beste Fütterungsart.


Sarus kritische Einschätzung: Die Komplexität

Aber die Praxis, du! Das ist eine Wissenschaft für sich. Um BARF richtig zu machen, mußt du genau wissen, wieviel Protein, Fett, Knochen, Innereien und Ergänzungen (Taurin, Vitamine, Mineralstoffe) nötig sind.

  • Das Risiko: Bei falscher Dosierung entstehen schnell Mangelerscheinungen. Das ist gerade bei Taurin, Kalzium und bestimmten Vitaminen ein echtes Problem.

Mein Fazit: Obwohl BARF Vorteile haben kann, ist es für dich als Katzenhalter mit wenig Zeit ein Risiko. Mir persönlich ist die Sicherheit und Ausgewogenheit eines hochwertigen Fertigfutters (Naßfutter, natürlich!) viel lieber. Es erspart dir stundenlanges Rechnen und Abwiegen. Mir ist ein Tütchen meines Lieblingsfutters, bei dem ich weiß, daß alles drin ist, viel lieber.


Spezialfälle: Fütterung nach Lebensalter und Gesundheitszustand

Kitten-Fütterung: Qualität statt Spezialfutter

Kitten brauchen im Grunde mehr hochwertiges Futter, nicht zwingend teures Spezialfutter. Achte darauf, daß es ein vollwertiges Futter ist. Sie fressen oft deutlich mehr als ausgewachsene Katzen, weil sie ja die ganze Zeit im Wachstums- und Spielmodus sind. Futter in kleinen Mengen, oft bereitstellen.

Senioren und Kranke

  • Ernährung bei Arthrose: Wenn wir älter werden, ist die Muskelerhaltung wichtig. Wir brauchen jetzt mehr hochwertiges Protein, um die Muskeln zu schützen, die unsere Gelenke stützen. Gutes Naßfutter mit einem hohen Fleischanteil ist hier das A und O.
  • Futterallergien: Ein schwieriges Kapitel. Hier hilft nur Detektivarbeit: Führe ein Futtertagebuch und mache in Absprache mit dem Tierarzt eine Ausschlußdiät (oft mit Single-Protein-Futter), um den Übeltäter zu finden.

Q&A zur Katzenernährung

Muß ich meine Katze zwingen, Naßfutter zu fressen, wenn sie nur Trockenfutter mag?

Zwingen bringt nichts. Das Umstellen ist oft langwierig. Fang an, Naßfutter mit warmem Wasser zu vermischen (Geruch!) oder kleine Mengen des geliebten Trockenfutters darüber zu streuen. Sei geduldig — es ist die beste Entscheidung für die Nierengesundheit.

Ist getreidefreies Trockenfutter in Ordnung?

Es ist besser als das mit Getreide, aber es ist immer noch Trockenfutter. Es enthält oft Kartoffeln oder Erbsen als Kohlenhydratquelle. Diese liefern immer noch nicht die lebenswichtige Feuchtigkeit. Besser als nichts, aber nicht die optimale Hauptnahrung.

Wie oft soll ich meine Katze füttern?

Wir Katzen fressen in der Natur 10–20 kleine Mahlzeiten pro Tag. Stelle idealerweise 4–5 kleine Portionen Naßfutter über den Tag verteilt bereit. Der Tag-Nacht-Rhythmus ist auch wichtig; eine späte Abendmahlzeit ist ideal für die lange Nacht.

Welche Rolle spielen Snacks?

Snacks sind meist nur Leckerchen. Sie sollten in Maßen gegeben werden. Wenn du Leckerchen gibst, achte auch hier auf die Zutaten: Kein Zucker! Es gibt gute, getreide- und zuckerfreie Snacks*, die aus reinem Fleisch bestehen.

Was ist mit dem Mythos, daß Abwechslung im Futter uns krank macht?

Unsinn! In der Natur jagen wir jeden Tag etwas anderes. Abwechslung ist gut, denn sie stellt sicher, daß wir alle Nährstoffe bekommen. Wichtig ist nur, daß die Qualität der verschiedenen Sorten konstant hoch ist (hoher Fleischanteil, kein Zucker/Getreide).


Fazit: Qualität auf der Zutatenliste — Dein Liebesbeweis für Deine Katze

Mein lieber Katzenmensch, du hast es bis zum Ende geschafft! Der wichtigste Schritt ist, daß du die Zutatenliste liest wie ein Detektiv und dich nicht von Werbung täuschen läßt.

Billigmarken locken mit günstigen Preisen, aber sie sind oft voll mit Zucker, Getreide und minderwertigen tierischen Nebenerzeugnissen. Das ist keine Liebe, das ist Füllstoff. Zucker und pflanzliche Proteine sind ein Warnsignal!

Gute Qualität zahlt sich langfristig durch ein längeres, gesünderes Leben aus. Du investierst jetzt in die Dose, statt später in die Tierarztrechnung. Die Feuchtigkeit aus dem Naßfutter ist der beste Liebesbeweis, den du deinen Katzen geben kannst.

Wenn du wirklich willst, daß wir alt werden, nicht nur irgendwie „durchkommen“, dann fang beim Futter an.

Jede Dose ist ein Mini-Entscheidungsakt für Gesundheit oder Belastung — jeden einzelnen Tag.

Und wenn du grad Feuer gefangen hast: als nächstes lies den Artikel meines Bruders Loki über die tägliche Katzenzahnpflege. Das ist der zweite Gesundheits-Joker.

*Psst, Menschen! Wenn ihr über unsere Links etwas bestellt, gibt’s vielleicht ein paar extra Leckerlis für uns. Versprochen, wir beißen nicht, wenn ihr das tut! Und für euch ändert sich natürlich nichts am Preis! Blog enthält Affiliate-Links*

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