Doppelter Flausch, doppeltes Glück: Ein Kätzchen kommt selten allein

Raya hier, und ich habe mich heute auf Sarus Lieblingsplatz in der Makramee-Schaukel niedergelegt, um Euch von einer Sache zu erzählen, die mir wirklich am Herzen liegt. Die Morgensonne ist hier so herrlich warm, und während ich meine Pfoten strecke, denke ich an die vielen Katzen da draußen, die das Glück nicht haben, so einen Platz zu kennen. Ich war eine von ihnen. Ein Streuner. Aber nicht so ein „wilder“ Streuner, wie Ihr denkt. Ich bin eine Perserkatze, geboren bei einem Züchter. Ich hatte ein Dach über dem Kopf und bekam zu fressen, aber ich war nur eine Ware. Eine Gebärmaschine. Und als ich nicht mehr „produktiv“ war, hat er mich einfach auf die Straße gesetzt. In Kairo. Glaubt mir, die Hitze auf dem Asphalt brennt. Und die Nächte sind einsam. Ich weiß, was es bedeutet, sich nach einem warmen Zuhause zu sehnen, und ich will Euch von ganzem Herzen sagen: Ein Kätzchen zu retten, ist das schönste, was Ihr tun könnt. Aber bitte, macht es richtig.


Adopt-Don’t-Shop: Ein Appell von der Straße

Viele von Euch träumen von einem kleinen, flauschigen Fellknäuel. Das verstehe ich. Aber bevor Ihr Euch von bunten Bildern auf Kleinanzeigen-Portalen locken laßt, hört mir zu. Ich habe Züchter gesehen, die junge Katzen wie Ware behandeln. Sie sehen nicht die Seele in ihnen, nur den Preis. Ich bin das beste Beispiel dafür. Meine kurzen Beine und mein besonderes Gesicht waren mal ein Statussymbol, aber als mein Züchter mich nicht mehr brauchte, war ich nichts mehr wert. Ich habe Freunde verloren, die einfach auf der Straße ausgesetzt wurden, weil sie nicht „perfekt“ genug waren. Manche waren krank, manche hatten eine kleine Macke, und andere wurden einfach aussortiert. So ein Leben wünsche ich keiner Katze.

Bitte, bitte, geht in ein Tierheim. Geht zu Tierschutzorganisationen oder zu privaten Pflegestellen. Dort warten so viele Katzen auf ein Zuhause, darunter auch viele kleine Kätzchen, die oft aus der Not gerettet wurden. Wenn Ihr Euch für eine von ihnen entscheidet, rettet Ihr nicht nur ihr Leben, sondern macht auch Platz für eine andere arme Seele. Das ist der Kreislauf des Lebens, und Ihr könnt ein Teil davon sein. Und bitte, laßt die Finger von dubiosen Hobbyzüchtern auf Kleinanzeigen-Portalen. Sie sind oft nur an schnellem Geld interessiert, nicht am Wohl der Katzen.


Keine Geschenke auf vier Pfoten

Ein Kätzchen ist kein Pullover, den man zu Weihnachten verschenkt. Es ist kein Spielzeug, das man mal eben zum Geburtstag überreicht. Ein Kätzchen ist ein Lebewesen, das Verantwortung und Liebe braucht. Es ist eine Entscheidung fürs Leben. Bitte verschenkt niemals eine Katze. Die Person, die das Kätzchen bekommt, muß darauf vorbereitet sein, ein Leben lang für sie zu sorgen. Das beinhaltet Futter, Tierarztbesuche, Spielzeug, Katzentoiletten und vor allem viel Zeit und Zuneigung. Und mal ehrlich, was ist schon schöner, als sich selbst dazu zu entscheiden, einem Tier ein Zuhause zu geben?


Das Mindestalter: Warum 12 Wochen entscheidend sind

Das ist mir besonders wichtig. Ich weiß, junge Kätzchen sind unwiderstehlich. Aber ich habe gesehen, was passiert, wenn sie zu früh von ihrer Mama und ihren Geschwistern getrennt werden. Es ist, als würde man einem Menschenkind die Sprache verbieten, bevor es sprechen kann. Wir Kätzchen lernen in den ersten zwölf Wochen unseres Lebens so viel von unserer Mutter und unseren Geschwistern. Wir lernen, wie man jagt, wie man sich putzt, das Katzenklo benutzt, wie man miteinander umgeht und wie man nicht zu fest beißt. Das alles sind Dinge, die kein Mensch uns beibringen kann.

Wußtest du, daß Kätzchen, die zu früh von ihrer Mutter getrennt werden, später oft Verhaltensstörungen wie übermäßiges Saugen am Daumen oder an Stoffen entwickeln? Das ist ein Zeichen von Streß und Unsicherheit, die sie nie richtig verarbeiten konnten.

Ein Kätzchen, das zu früh von seiner Familie getrennt wird, kann sein Leben lang verhaltensauffällig bleiben. Es kann Angst vor fremden Menschen haben oder sich nicht mit anderen Katzen verstehen. Es kann sogar aggressiv werden, weil es nie gelernt hat, seine Aggressionen zu kontrollieren. Also, sei geduldig. Warte die vollen zwölf Wochen ab, und dann hast du ein gut sozialisiertes, gesundes Kätzchen, das bereit ist für sein neues Leben bei dir.


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Nie allein: Zwei sind besser als einer

Ich weiß, Ihr Zweibeiner seid viel unterwegs. Ihr habt Eure Arbeit, Eure Freunde und Eure Verpflichtungen. Aber was ist mit uns Katzen? Wir sind soziale Wesen. Wir brauchen Artgenossen zum Spielen, Kuscheln und Jagen. Eine Katze, die alleine gehalten wird, ist oft einsam und gelangweilt. Sie kann Verhaltensstörungen entwickeln. Stellt Euch vor, Ihr müßt Euer ganzes Leben alleine in einem Haus verbringen. Das ist eine Qual. Hier könnt Ihr mehr über den Mythos Einzelgänger erfahren.

Ich habe das Glück, Saru und Loki zu haben, und obwohl wir uns manchmal streiten, sind wir doch eine kleine Familie. Wir jagen uns durchs Haus, raufen um das beste Spielzeug und putzen uns gegenseitig die Ohren. Und wir passen aufeinander auf. Holt am besten zwei Kätzchen in ähnlichem Alter. Der Altersunterschied darf nicht zu groß sein, denn Katzen mit großem Altersunterschied kommen meistens nicht so gut miteinander klar. Ein junges Kätzchen, das toben und spielen will, kann eine ältere, ruhige Katze, die ihre Ruhe sucht, sehr stressen. Und die ältere Katze kann sich dann zurückziehen und das Kätzchen meiden.

Zwei Kätzchen beschäftigen sich gegenseitig, und Ihr werdet sehen, wie viel Freude sie Euch machen werden. Zwei Katzen sind nicht mehr Arbeit als eine, aber sie sind doppelt so lustig! Schon probiert? Eine Katzenangel* wird noch viel lustiger, wenn zwei Kätzchen versuchen, sie gleichzeitig zu fangen.


Eure Checkliste: Die Grundausstattung für den Start

Bevor Ihr Euer neues Familienmitglied zu Euch holt, müßt Ihr ein paar Dinge vorbereiten. Hier sind meine wichtigsten Ratschläge:

  1. Transportbox: Kauft eine stabile Transportbox. Ihr werdet sie brauchen, um die Katze vom Tierheim abzuholen und um sie zum Tierarzt zu bringen. Eine gute und stabile Transportbox wie diese von Petmate* ist eine lohnende Investition, da sie ein ganzes Katzenleben lang hält. Achtet darauf, daß sie nicht zu klein ist, damit die Katze genug Platz hat.
  2. Katzentoilette & Streu: Besorgt eine Katzentoilette, die groß genug ist, so daß sich das Kätzchen gut bewegen kann. Ein guter Tip ist, zwei Katzentoiletten zu haben, denn wir Katzen legen Wert auf ein sauberes Örtchen. Und kauft gutes Streu, das geruchsarm ist und die Gerüche gut bindet. Wir Katzen mögen gerne weiches Streu, das sanft zu unseren Pfoten ist. In diesem Klo-ABC lernst Du alles Wichtige.
  3. Futternäpfe: Am besten sind Näpfe aus Edelstahl oder Keramik, da sie sich leicht reinigen lassen und keine Bakterien anziehen. Stellt den Wassernapf immer getrennt vom Futternapf auf, weil wir Katzen das so mögen. Ein schöner und praktischer Napf ist dieser Keramik-Futternapf mit Ständer*.
  4. Spielzeug & Kratzmöglichkeiten: Kitten sind kleine Wirbelwinde und brauchen viel Spielzeug. Bälle, Mäuse, Spielangeln – alles, was sich bewegt. Und bitte, kauft einen Kratzbaum. Ich kann nicht oft genug betonen, wie wichtig das ist. Ein guter Kratzbaum kann Eure Möbel vor uns retten! Wir lieben es, zu kratzen und zu klettern. Ein Kratzbaum ist unsere persönliche Spielwiese.
  5. Futter: Laßt Euch im Tierheim beraten, welches Futter das Kätzchen gewohnt ist. Gebt ihnen nicht nur Trockenfutter, denn wir Katzen brauchen die Feuchtigkeit aus dem Naßfutter. Lerne in diesem Artikel alles über Katzenfutter.

Impfung & Chip: Eine Frage der Sicherheit

Bitte vergeßt niemals: Euer Kätzchen muß geimpft und gechipt sein. Gerade bei dubiosen Züchtern wird daran oft gespart, um Kosten zu senken. Aber Impfungen schützen Eure Katze vor gefährlichen Krankheiten, und der Chip sorgt dafür, daß sie Euch zugeordnet werden kann, wenn sie einmal verloren geht. Fragt im Tierheim nach dem Impfpaß und dem Chip. Ein seriöser Tierschutzverein wird das alles vor der Vermittlung erledigt haben. In diesem Artikel lernst Du alles über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Kennzeichnungsmöglichkeiten.


Die Gefahren des ungesicherten Freigangs

Ich weiß, daß viele von Euch den Gedanken lieben, uns Katzen die große, weite Welt zu zeigen. Ein bißchen Abenteuer. Mäuse jagen. Vögel beobachten. Ich weiß das alles, denn ich habe es erlebt. Aber ich habe auch gesehen, wie gefährlich es da draußen ist. Autos sind die größte Gefahr, sie sind schnell und unberechenbar. Ich habe Freunde verloren, die einfach überfahren wurden. Und dann sind da noch andere Tiere, Krankheiten, oder auch Menschen, die uns nichts Gutes wollen. Viele von uns verschwinden einfach und kommen nie wieder zurück. Es bricht mir das Herz, wenn ich daran denke, daß viele meiner Streunerfreunde nicht alt geworden sind.

Bitte überlegt es Euch gut: Wollt Ihr uns wirklich diesen Gefahren aussetzen? Überlegt stattdessen, wie Ihr uns sicheren Freigang ermöglichen könnt. Ein gesicherter Garten oder ein Katzengehege sind eine wunderbare Alternative. So können wir die Natur genießen, Vögel beobachten und in der Sonne liegen, ohne unser Leben zu riskieren.


Q&A mit Raya: Eure Fragen, meine Antworten

Wie gewöhne ich das Kätzchen an mein Zuhause?

Antwort: Laßt das Kätzchen in einem ruhigen Raum ankommen, wo es die Katzentoilette und das Futter findet. Es ist besser, wenn es sich langsam an sein neues Zuhause gewöhnen kann, als wenn es gleich im ganzen Haus zurechtkommen muß. Gebt ihm Zeit, die Umgebung und die Gerüche zu erkunden.

Kann eine Streunerkatze stubenrein werden?

Antwort: Ja, natürlich! Wir sind sehr lernfähig. Wenn Ihr uns zeigt, wo die Katzentoilette ist, dann lernen wir es schnell. Ich war sofort stubenrein, als ich ins Haus kam. Das hat mir nämlich meine Mama beigebracht.

Wie erziehe ich mein Kätzchen?

Antwort: Wir Katzen sind keine Hunde. Wir lernen nicht durch Befehle, sondern durch positive Verstärkung. Wenn wir etwas Gutes tun, belohnt uns. Wenn wir etwas Falsches tun, dann ignoriert uns oder lenkt uns ab. Schimpft nicht und werdet niemals handgreiflich.

Wie lange dauert es, bis sich eine Katze an mich gewöhnt?

Antwort: Jede Katze ist anders. Manche brauchen nur ein paar Tage, andere ein paar Wochen oder sogar Monate. Seid geduldig und gebt uns Zeit. Wenn wir merken, daß Ihr uns nicht wehtun wollt, kommen wir von ganz allein.

Wie führe ich ein neues Kätzchen in eine bestehende Katzengruppe ein?

Antwort: Ganz langsam! Laßt sie sich erst einmal durch eine geschlossene Tür beschnuppern. Wechselt Decken oder Spielzeug, damit sie sich an den Geruch des anderen gewöhnen. Nach ein paar Tagen könnt Ihr sie langsam in einem neutralen Raum zusammenführen. Niemals überstürzen! Einen ausführlichen Artikel zum Thema Zusammenführung findest Du hier.


Fazit

Ein Kätzchen oder besser zwei in Euer Leben zu holen, ist eine wunderschöne Sache. Aber es ist auch eine große Verantwortung. Ihr müßt Euch darauf einstellen, daß Euer Leben nicht mehr dasselbe sein wird. Ich habe ein paar Monate auf der Straße gelebt, und ich weiß, was es bedeutet, sich nach einem warmen Platz und nach Liebe zu sehnen.

Indem Ihr Euch für eine Katze aus dem Tierschutz entscheidet, gebt Ihr einem Lebewesen eine zweite Chance. Und das ist das größte Geschenk, das Ihr Euch vorstellen könnt. Ich hoffe, meine Worte haben Euch geholfen, die richtige Entscheidung zu treffen.

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