Hallo liebe Zweibeiner und Katzenfreunde, Euer Kater Saru meldet sich heute mal zu Wort – und zwar mit einem Thema, das mir schwer im Magen liegt, und das meine ich nicht nur, weil ich gerade eine besonders dicke Motte gefrühstückt habe. Es geht um unsere geliebten (Natur-)Gärten und eine unsichtbare Gefahr, die dort lauern kann: Rattengift!
Ich liebe unseren Naturgarten! Sumsende Hummeln, raschelndes Laub, Vögel, die freche Lieder singen, und hier und da eine Maus, die – nun ja, sagen wir, für interessante Jagdübungen sorgt. Ein Paradies für einen Kater wie mich! Aber dieses Paradies kann schnell zur Falle werden, wenn unbedachte Menschen zu Rattengift greifen. „Aber Saru,“ höre ich Euch vielleicht sagen, „das ist doch gegen Ratten, nicht gegen Katzen!“ Tja, so einfach ist das leider nicht, meine lieben Dosenöffner.
Die schreckliche Wahrheit über Rattengift: Nicht nur für Ratten ein Graus!
Rattengift, das klingt erstmal nach einer Lösung für ein lästiges Problem. Aber für uns Katzen ist dieses Zeug der absolute Horror. Und das auf mehrere Arten:
- Direkter Kontakt: Klar, wir sind Feinschmecker und würden so ein Giftkorn nicht freiwillig futtern. Aber manchmal sind diese Köder so hinterhältig mit leckeren Sachen vermischt, daß selbst die klügste Katze (also ich) kurz abgelenkt sein könnte. Oder wir tappen mit unseren empfindlichen Pfoten hinein und putzen uns später – schon ist das Gift im Katzenkörper.
- Die vergiftete Maus: Das ist die wohl häufigste und heimtückischste Falle! Eine Maus, die Rattengift gefressen hat, wird langsamer, torkelt vielleicht sogar. Für uns Jäger sieht das nach einer leichten Beute aus. Schwupps, haben wir die Maus gefangen und gefressen – und mit ihr das Gift. Das nennt man dann Sekundärvergiftung, und die ist genauso tödlich. Diese armen Mäuse sterben oft einen langsamen und qualvollen Tod durch innere Blutungen oder andere Schrecklichkeiten, und wir können die Nächsten sein.
Das Tückische an vielen Rattengiften ist, daß die Symptome oft erst nach Tagen auftreten. Dann kann es manchmal schon zu spät sein. Stoffe wie Alpha Chloralose zum Beispiel, die in manchen Mitteln stecken, lassen die Nager langsam einschlafen und an Unterkühlung sterben – und uns Katzen kann dasselbe Schicksal ereilen, wenn wir eine vergiftete Maus erwischen. Und glaubt mir, schon kleine Mengen können für uns fatal sein – bei manchen Giften reichen schon 100 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht!
Alarmsignale: Worauf Deine Dosenöffner achten müssen!
Wenn Dein Mensch den Verdacht hat, daß Du, seine geliebte Fellnase, mit Rattengift in Berührung gekommen sein könntest, muß er sofort handeln! Aber woran erkennt man eine mögliche Vergiftung? Die Symptome können vielfältig sein und schleichend beginnen:
- Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit: Ich bin zwar oft faul, aber wenn ich mein Lieblingsfutter verschmähe, ist was im Busch!
- Blasse Schleimhäute: Ein Blick ins Mäulchen oder auf die Bindehäute der Augen kann helfen. Sind sie blasser als sonst? Alarm!
- Blutungen: Das ist ein ganz übles Zeichen. Nasenbluten, Blut im Urin oder Kot, blaue Flecken auf der Haut (Hautblutungen), blutiger Husten.
- Atembeschwerden: Schnelle Atmung, schwere Atmung, Husten.
- Neurologische Ausfälle: Zittern, Krämpfe, Orientierungslosigkeit, Lähmungen, Taumeln, erweiterte oder verengte Pupillen.
- Magen-Darm-Probleme: Erbrechen (manchmal mit Blut), Durchfall (auch blutig), starkes Speicheln.
- Untertemperatur: Besonders bei Giften wie Alpha Chloralose.
Sofort handeln: Ab zum Tierarzt – und zwar dalli!
Beim leisesten Verdacht gilt: Nicht abwarten, nicht selbst herumdoktern! Pack Deine Katze ein und bring sie sofort zum Tierarzt oder in die Tierklinik! Jede Minute zählt. Wenn Du Reste des Köders oder die Verpackung findest, nimm sie unbedingt mit. Das hilft dem Tierarzt, schneller die richtige Diagnose zu stellen und die passende Behandlung einzuleiten.
Manchmal kann der Tierarzt noch Erbrechen auslösen, wenn die Aufnahme des Giftes nicht lange her ist. Aktivkohle kann helfen, das Gift im Magen-Darm-Trakt zu binden. Oft sind aber Infusionen, Vitamin K-Gaben (bei bestimmten Gifttypen) oder sogar Bluttransfusionen nötig, um ein Katzenleben zu retten.
Naturgarten ja, Rattengift nein! Sichere Alternativen für uns schlaue Fellnasen

„Aber was tun gegen Ratten?“, fragst Du Dich jetzt vielleicht. Es gibt durchaus Alternativen, die für uns Katzen und andere Tiere ungefährlich sind und trotzdem helfen, die Nager in Schach zu halten:
- Wir Katzen! Ja, Du hast richtig gelesen. Der Geruch von uns Katzen allein kann Ratten schon abschrecken. Verteile etwas benutzte Katzenstreu (ja, ich weiß, nicht sehr glamourös, aber wirksam!) an den Stellen, wo Du Ratten vermutest.
- Starke Gerüche: Ratten haben empfindliche Nasen. Terpentin (Lappen tränken und auslegen), Essigessenz, Minzöl, Kamille oder auch scharfes Chilipulver können helfen, die Nager zu vertreiben. Aber Vorsicht: Auch wir Katzen mögen manche dieser Gerüche nicht besonders, also nicht übertreiben und gut lüften, wo nötig.
- Aufräumen und Zugänge verschließen: Sorge dafür, daß Ratten keine Futterquellen finden (offenes Tierfutter, Kompost). Mache Kellerfenster, Schuppen- und Garagentüren dicht. Gerümpelecken vermeiden!
- Lebendfallen oder katzensichere Schlagfallen: Wenn es Fallen sein müssen, dann bitte Lebendfallen, die täglich kontrolliert werden, damit die Tiere nicht unnötig leiden. Es gibt auch moderne Schlagfallen, die so konstruiert sind, daß sie für Katzen und andere Nicht-Zieltiere sicherer sein sollen, wenn sie korrekt und in speziellen Boxen aufgestellt werden (z.B. die Goodnature® A24 Falle)
- Kalkanstrich: Ein Kalkanstrich mit Eisenvitriol an Wänden soll für Ratten sehr unangenehm riechen.
Denkt immer daran: Ein Naturgarten ist ein kleines Ökosystem. Gift gehört da einfach nicht rein! Es schadet nicht nur den Ratten, sondern auch uns, Igeln, Vögeln und vielen anderen nützlichen Gartenbewohnern.
Ein Appell von Kater Saru: Haltet unsere Gärten sicher!
Liebe Menschen, bitte, bitte verzichtet auf Rattengift in Euren Gärten und auch im Haus, wenn Katzen bei Euch wohnen oder zu Besuch kommen. Das Leid, das dieses Teufelszeug verursachen kann, ist unermeßlich. Eine Vergiftung ist ein Albtraum für uns Tiere und für Euch Besitzer. Die Tierarztkosten können außerdem explodieren – eine gute Tierkrankenversicherung kann da im Notfall Gold wert sein.
Sprecht auch mit Euren Nachbarn! Klärt sie über die Gefahren auf. Gemeinsam können wir unsere Reviere sicher halten.
In diesem Sinne, paßt gut auf Eure Samtpfoten auf und genießt Eure Naturgärten – aber bitte ohne Gift!
