Du fragst Dich, wie Du Deiner Katze ein ganz besonderes Geschenk machen kannst? Etwas, das nicht nur ihr gefällt, sondern auch Deiner Wohnung einen neuen, gemütlichen Glanz verleiht? Dann bist Du hier genau richtig! Wir zeigen Dir, wie Du mit etwas Geduld und wenigen Materialien eine zauberhafte Makramee-Schaukel für Deinen Liebling knüpfen kannst.
Man kennt sie aus alten Zeiten: Die Kunst des Makramees. Sie ist eine Jahrtausende alte Knüpftechnik, die sich aus der Seefahrt entwickelt hat. Seeleute vertrieben sich die Zeit auf langen Fahrten, indem sie kunstvolle Knoten schufen, um Seile zu verbinden oder Netze zu flicken. Später verbreitete sich die Technik über Handelswege in der ganzen Welt. Das Wort Makramee kommt übrigens aus dem Arabischen und bedeutet so viel wie „geknüpfte Zierde“. Im 19. Jahrhundert erlebte die Kunst ihre Blütezeit, als sie in der viktorianischen Zeit zum beliebten Hobby avancierte. Heute ist diese Technik wieder voll im Trend, und wir nutzen sie, um ein schwebendes Reich für Katzen zu schaffen. Es wird ein Ort, von dem aus Dein Vierbeiner die Welt von oben beobachten kann – sei es die Straße vor dem Fenster oder einfach nur die Vögel im Baum. So bietest Du ihm nicht nur einen gemütlichen Schlafplatz, sondern auch eine willkommene Abwechslung und einen sicheren Rückzugsort abseits des trubeligen Bodengeschehens.
Warum eine Makramee-Katzenschaukel?
- Individuell: Gestalte die Schaukel ganz nach Deinen Wünschen und passe sie an die Einrichtung Deiner Wohnung an.
- Natürliche Materialien: Makramee-Garn ist in der Regel aus Baumwolle oder anderen natürlichen Materialien hergestellt, was besonders hautfreundlich für deine Katze ist.
- Fördert die Aktivität: Die Schaukel regt Deine Katze zum Spielen und Klettern an und stärkt so ihre Muskulatur.
- Optisch ansprechend: Eine Makramee-Schaukel ist ein echter Hingucker und wertet jede Wohnung auf.

Was Du brauchst – Die richtigen Materialien wählen
Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Deine Wahl der Materialien beeinflußt die Haltbarkeit, das Aussehen und vor allem die Sicherheit der Schaukel.
- Makramee-Garn (mindestens 5 mm dick): Etwa 100 bis 150 Meter. Wähle eine Baumwollkordel*, denn sie ist besonders weich, griffig und lässt sich gut verarbeiten. Sie ist auch umweltfreundlich. Synthetische Garne wie Polypropylen sind sehr robust, aber oft nicht so angenehm für die Pfoten der Katze und Deine Hänge. Jute- oder Hanfgarne sind eine Alternative, können jedoch zu rauh für empfindliche Stubentiger sein. Die Dicke ist entscheidend, da dickere Garne die Schaukel nicht nur stabiler, sondern auch katzensicherer machen, weil sie weniger leicht durchgebissen werden können.
- Einen Holz- oder Metallring: Er sollte einen Durchmesser von mindestens 50 Zentimetern haben. Ein runder Ring* ist ideal, damit sich die Katze bequem einkuscheln kann. Achte darauf, daß der Ring stabil ist. Metallringe sind oft haltbarer, aber Holzringe sehen natürlicher aus.
- Schere und Maßband: Um präzise arbeiten zu können.
- Haken und Dübel: Achte unbedingt darauf, daß diese für die Last zugelassen sind, die das Gewicht Deiner Katze plus das Gewicht der Schaukel ergibt. Ein stabiler Deckenanker, am besten in einem Holzbalken oder an einer massiven Betondecke befestigt, ist die sicherste Wahl.
- Eine weiche Decke und ein Kissen: Zum Auspolstern der Schaukel. Wähle einen Bezug, den Du leicht waschen kannst.
- Optional: Naturholzperlen oder andere ungefährliche Deko-Elemente, um Deiner Schaukel eine persönliche Note zu geben. Dann haben die Katzen gleich noch eine Beschäftigung. Bei meiner Katzenschaukel sind inzwischen einige der Holzperlen abgekaut 🙂

Und so geht’s – Schritt für Schritt zur perfekten Schaukel
1. Vorbereitung und Zuschnitt
Zuerst richtest Du Deinen Arbeitsplatz ein. Am besten an einem großen, sauberen Tisch. Nun schneidest Du Dein Garn in viele gleichlange Stränge. Für eine Schaukel, die etwa 1,5 Meter lang hängen soll, schneidest Du am besten Stränge von 8 bis 12 Metern Länge (lieber 12 Meter, abschneiden ist einfacher als anstücken). Das klingt viel, aber durch das Knüpfen verkürzen sich die Fäden erheblich. Du benötigst 8 solcher Stränge, je nachdem wie dicht Dein Netz werden soll. Die Zahl muß immer durch 4 teilbar sein. Ich habe die Schaukel von oben nach unten geknüpft. Zeitbedarf je nach Größe und Anzahl der Knoten: 4 bis 8 Stunden
2. Die Kunst der Knoten
Für eine stabile Schaukel reichen zwei einfache Knoten: der Kreuzknoten und der Wickelknoten.
- Der Kreuzknoten: Er ist die Grundlage für ein stabiles Netz. Du knüpfst ihn mit vier Fäden. Die beiden äußeren Fäden sind die Arbeitsfäden, die inneren die Trägerfäden. Du legst den linken Arbeitsfaden über die Trägerfäden und unter den rechten Arbeitsfaden. Dann nimmst Du den rechten Arbeitsfaden, führst ihn unter die Trägerfäden und durch die Schlaufe des linken Fadens. Ziehe alles fest. Das ist die erste Hälfte. Die zweite Hälfte ist spiegelverkehrt. So entsteht ein fester, quadratischer Knoten, der nicht verrutscht.
- Der Wickelknoten: Wird häufig verwendet, um eine Gruppe von Fäden zu bündeln und ihnen eine saubere, abschließende Optik zu geben.
- Nimm einen einzelnen, langen Faden (den Arbeitsfaden). Lege eine kleine Schlaufe dieses Fadens über die Gruppe der zu bündelnden Fäden.
- Halte die Schlaufe mit einer Hand fest. Mit der anderen Hand beginnst Du, den Arbeitsfaden straff und eng um die gesamte Fadenbündelung und die Schlaufe herum zu wickeln.
- Wickle den Faden so oft, wie Du es für stabil und schön findest.
- Wenn die gewünschte Länge erreicht ist, stecke das Ende des Arbeitsfadens durch die kleine Schlaufe, die Du am Anfang gebildet hast.
- Jetzt ziehst Du am anderen Ende des Arbeitsfadens (am oberen Ende der Wickelung), bis sich die Schlaufe mit dem durchgesteckten Fadenende unter die Wickelung schiebt und dort festklemmt.
- Schneide die überstehenden Fadenenden sauber ab.
- Fertig ist Dein Wickelknoten, der nun die Fäden fest zusammenhält.
Wenn Du diese beiden beherrschst, kannst Du schon fast die ganze Welt erobern. Es gibt viele gute Anleitungen online, die Dir zeigen, wie es geht. Beginne am besten mit einem einfachen Muster, um Dich nicht zu überfordern.
3. Die Schaukel knüpfen
Zuerst werden alle Stränge in der Mitte zusammengenommen, die Enden sind alle auf einer Höhe. Es hängen also etwa 6 Meter an beiden Seiten herunter. Dann wird mit einem zusätzlichen Strang, etwa 1,5 Meter lang, die Mitte aller Schnüre mit mindestens 20 Kreuzknoten umknotet. Das bildet die stabile Schlaufe für den Deckenhaken. Die Schlaufe sollte „ausgestreckt“ mindestens 20 Zentimeter lang sein. Um dann alle 16 Schnüre zu sichern, wird ein sogenannter Wickelknoten mit einer zusätzlichen Schnur – auch wieder 1,5 Meter lang – erstellt.

Anschließend werden die 16 Schnüre in 4×4 Schnüre aufgeteilt. Das ergibt dann die 4 Tragseile. Bei diesen habe ich direkt unterhalb des Wickelknotens 2 Kreuzknoten gemacht, dann einige Zentimeter ohne Knoten gelassen und dann wieder Kreuzknoten erstellt. Um das ganze optisch etwas aufzulockern, habe ich jeweils eine große unbehandelte Holzperle miteingearbeitet. Die ungeknoteten Teile zwischen den Kreuzknoten habe ich von einem Abschnitt zum nächsten immer etwas vergrößert. Die Länge der Tragseile hängt von der Aufhängemöglichkeit und der gewünschten Höhe der Makrameeschaukel ab. Wenn die Tragseile lang genug sind, mache als Anschluß wieder zwei bis vier Kreuzknoten. An dieser Stelle wird dann der Holz- oder Metallring eingeknotet.
Den Ring habe ich mit einer weiteren Schnur komplett mit Kreuzknoten umhüllt. Die Länge der Schnur ist abhängig vom Umfang des Rings. Hier lieber auch wieder die Schnur etwas zu lang lassen. Die Schnur halbiert legen und an einer Stelle mit Kreuzknoten beginnen. Der Ring hat dabei die Rolle der Trägerfäden. Die Kreuzknoten habe ich sehr eng geknüpft, damit der Metallring gut ummantelt ist. Bei einem Holzring könnte man diesen Schritt weglassen.
Um jetzt das Netz der Schaukel zu machen, benötigst Du 4×4 (also 16) weitere Schnüre mit jeweils 3,5 bis 4 Meter Länge. Zuerst nimmst Du die Tragseile und befestigst diese mit zwei Kreuzknoten am Ring. Ich habe die Schnüre zusätzlich einmal um den Ring gewickelt, damit alles an seiner Position bleibt. Die Tragseile müssen alle die gleiche Länge haben und untereinander mit dem gleichen Abstand am Ring befestigt werden. Dann werden jeweils 2×2 Schnüre (mittig gefaltet) zwischen den vier Tragseilen verknotet, ebenfalls mit zwei Kreuzknoten. Zum Schluß sollten insgesamt 12 Paare mit je vier Schnüren am Ring hängen. Jetzt werden immer abwechselnd mit etwas Abstand die Arbeits- und Trägerfäden mit zwei Kreuzknoten miteinander verbunden. Dadurch ergibt sich das Netz der Schaukel. Ich habe das drei Mal wiederholt und dann wieder mit etwa 10 Zentimeter Abstand einen Wickelknoten gemacht, um das Netz zu schließen. Die hier heraushängenden Schnüre habe ich dann auf unterschiedlichen Höhen abgeschnitten und jeweils mit einem Knoten gesichert. Dadurch ist sichergestellt, daß die Schnüre sich nicht aufdröseln und eine Gefahr für die Katzen werden. Gleichzeitig haben die Katzen hier ein tolles Spielzeug.
4. Die Schaukel aufhängen – Sicherheit geht vor
Denk daran, daß die Sicherheit an erster Stelle steht! Wähle eine Stelle, die ruhig ist und fern von Türen. Mit einem Dübel und Haken für schwere Lasten bist Du auf der sicheren Seite. Mache einen Test: Hänge etwas Schweres (z. B. ein Paket Bücher) für eine Stunde in die Schaukel, um zu sehen, ob der Haken und die Knoten halten. Ich habe meine Schaukel direkt neben unseren Kratzbaum gehängt und mit einer Schnur daran befestigt. So können meine Katzen über den Kratzbaum gefahrlos in die Schaukel klettern.
5. Das Finish
Die fertige Schaukel habe ich dann mit einer farblich passenden Flauschdecke ausgekleidet, damit meine Katzen sich nicht im Netz verheddern können. Als Schlafplatz dient ein rundes Sitzkissen, unter dem ein zusätzliches Kissen versteckt ist, um die richtige Höhe innerhalb der Schaukel zu erreichen. Inzwischen habe ich noch aus einem alten hellgrünen Jerseyspannbettlaken ein passendes rundes Einlegebettchen gehäkelt. Das macht das neue Katzenbettchen noch gemütlicher.
Ein letzter Test: Schwingt die Schaukel leicht, ist sie stabil und sicher? Wenn alles paßt, kann Deine Katze ihren neuen Logenplatz in Besitz nehmen.

Tips für Tüftler und die Eingewöhnungsphase
- Kreativität: Füge Holzperlen zwischen die Knoten, um die Schaukel noch schöner zu machen. Du kannst die oberen Fäden auch zu einem Zopf flechten, anstatt sie nur zusammenzubinden. So sieht es noch professioneller aus.
- Pflege: Du kannst die Schaukel bei Bedarf mit einem feuchten Tuch reinigen. Überprüfe die Knoten regelmäßig, ob sie noch fest sitzen, und schaue, ob das Garn irgendwo Fransen hat. Ein lockerer Knoten ist eine Gefahr.
- Eingewöhnung: Katzen sind manchmal skeptisch gegenüber Neuem. Wenn Deine Katze die Schaukel ignoriert, lege ihr Lieblingsspielzeug oder ein paar Leckerli hinein. Zeige ihr den neuen Platz, aber zwinge sie nicht. Mit etwas Geduld wird sie ihn sicher erobern. Von unseren drei Katzen nutzt nur eine regelmäßig die Schaukel.
Und damit ist Dein Projekt beendet. Dein Stubentiger wird Dir dankbar sein für dieses einzigartige Stück Handarbeit, das nicht nur ein Schlafplatz ist, sondern auch ein kleines Abenteuer.
Inspiration finden: In zahlreichen Online-Tutorials und auf Plattformen wie Pinterest findest Du eine Vielzahl von Anleitungen und Ideen für Makramee-Katzenschaukeln. Laß Dich inspirieren und kreiere ein einzigartiges Stück für Deine Katze.
Hinweis: Für Anfänger empfiehlt es sich, mit einem einfachen Muster zu beginnen und sich langsam an komplexere Designs heranzuwagen.
Falls Du handarbeitstechnisch nicht so begabt bist, kannst Du eine solche Schaukel* natürlich auch kaufen.

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